Ein Anwalt zum Verlieben by Millie Criswell

Autor:Millie Criswell [Criswell, Millie]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783955303235
Google: hrXbAwAAQBAJ
Barnesnoble:
Herausgeber: Edel:Books
veröffentlicht: 2014-04-13T22:00:00+00:00

11

Warum verbietet das Gesetz sexuelle Beziehungen zwischen Anwalt und Klient?

Damit der Klient nicht zweimal für im Grunde ein und denselben Dienst eine Rechnung serviert kriegt.

»I’ve got friends in low places ...«

John und Angela grölten hingerissen den Garth-Brooks-Song, den sie gerade gehört hatten, wobei Angela den Text absichtlich verfälschte und lachen musste.

Ihr Lachen war ansteckend, und John, dem das fröhliche Funkeln in Angelas dunklen Augen über alle Maßen gefiel, atmete tief durch. Angela konnte nicht sehr gut singen, doch er ebenso wenig. Dafür sangen sie laut. Und was ihnen an Talent fehlte, machten sie durch Begeisterung wieder wett.

Zu seiner grenzenlosen Überraschung hatte sie sich, wie er beim Abholen feststellte, genau richtig für den Anlass gekleidet: knallenge Jeans, rotseidenes Westernhemd, dazu passender roter Cowboyhut und Westernstiefel. Er selbst hatte sich ebenfalls in seine Westernklamotten geworfen und hatte sich die ganze Fahrt zu ihrer Wohnung Sorgen gemacht, sie könnte ihn deswegen für einen Idioten halten. Aber als sie ihm lachend und mit hochroten Wangen ihre Aufmachung präsentierte und sich dann ihren roten Cowboyhut auf den Kopf stülpte, da hatte etwas in seinem Innern Klick gemacht, etwas, das sich unheimlich richtig anfühlte.

»Also ich finde, Garth Brooks hat heute Abend einen sagenhaften Auftritt hingelegt, findest du nicht auch?«,’ schwärmte sie mit einem träumerischen Ausdruck auf dem Gesicht. »Ich bin so froh, dass ich ihn endlich mal live erleben durfte.«

John, der gerade die Interstate 95 verließ und in die Ausfahrt zum Inner Harbor einbog, nickte. »Er ist einsame Spitze. Ich kann’s immer noch kaum fassen, dass er volle drei Zugaben gegeben hat. Kein Wunder, dass ihn seine Fans so mögen. Den meisten Künstlern war das zu anstrengend gewesen.«

»Und hast du gesehen, wie er die Frau geküsst hat, die auf die Bühne stürmte? Dass er so nett zu ihr war! Also ich hätte eine Todesangst gehabt, dass sie mir was antun könnte oder so.«

»Na ja, sie hat ihm die Lippen ja auch ganz schön zerquetscht«, meinte er mit einem Grinsen. »Was ich kaum glauben konnte war, wie du auf den Sitz gesprungen bist und gekreischt hast, als wärst du ein Teenager.« Diesen Anblick würde er nie vergessen: wie Angela auf ihrem Sitz senkrecht herumgehüpft und begeistert mit den Händen den Takt geklatscht hatte.

Ob sie im Bett wohl auch so ungehemmt war?

Angela nahm bei der Erinnerung daran die Farbe einer überreifen Tomate an. »Es hat mich einfach mitgerissen. Ich hoffe, du hast dich nicht zu sehr für mich geschämt.«

»Ach, i wo. Ich fand es bloß witzig, dass jemand, der um keinen Preis auffallen will, schier den Sessel zerkleinert. Du überraschst mich pausenlos.«

»Na ja, ich hab halt so meine Momente.«

»Du bist normalerweise immer so korrekt und ordentlich. Heute habe ich eine ganz andere Seite von dir kennen gelernt. Sie hat mir gefallen, wirklich gefallen.«

Ihr Lächeln war kryptisch. »Na ja, du weißt ja, was man über stille Wasser sagt, Herr Rechtsanwalt.«

Das wusste er tatsächlich ...

Johns Magen wählte ausgerechnet diesen Moment, um vernehmlich zu knurren, und verhinderte damit jede clevere Retourkutsche, die ihm vielleicht in den Sinn gekommen wäre. »Hast du Hunger? Mein Tank könnte jedenfalls wieder eine Füllung vertragen.

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